Schuleingangsphase

Die Schuleingangsphase an der LWL - Förderschule, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation in Olpe, umfasst die Klassen 1 und 2. Entsprechend einer Grundschule mit flexibler Schuleingangsphase können Kinder zwischen einem und drei Jahren in der Schuleingangsphase verbleiben.

Hörgeschädigte Kinder weisen bei Schuleintritt häufig noch Sprachentwicklungsverzögerungen aufgrund ihrer Hörschädigung auf. Dies hat Auswirkungen auf den Lese- und Schreibprozess. Um diesen zu sichern wird bei hörgeschädigten Kindern erfahrungsgemäß eine längere Zeitspanne benötigt, um den Schriftspracherwerb abzuschließen. Aus diesem Grunde wird die Zeitspanne der Schuleingangsphase besonders oft voll ausgeschöpft.

Der Unterrichtsstoff von Klasse 1 wird somit bei Bedarf auf zwei Jahre verteilt, so dass die Schülerinnen und Schüler zwei Schulbesuchsjahre in der Klasse 1 verbleiben können. Bei Schülerinnen und Schülern ohne weitere Förderschwerpunkte und mit gut fortschreitender Sprachentwicklung hingegen ist es in manchen Fällen möglich den Schriftspracherwerb und Leselernprozess nach einem Schuljahr annähernd abschließen zu können. Diese Schülerinnen und Schüler haben somit eine solide Lerngrundlage und die Möglichkeit eventuell nach dem ersten Schulbesuchsjahr in das GL der ortsnahen Grundschule in Klasse 1 umgeschult zu werden.

Die Schuleingangsphase der LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation Olpe wird jahrgangsübergreifend gestaltet. 

Aufgrund der geringen Anzahl gehörloser Schülerinnen und Schüler werden schwerhörige und gehörlose Schülerinnen und Schüler in der Regel gemeinsam in einer Lerngruppe unterrichtet.

Der Unterricht erfolgt nach den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule und unter Berücksichtigung der von allen nordrheinwestfälischen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation entwickelten Überarbeitungen der Richtlinien und Lehrpläne.

Ab Klasse 1, 2. Halbjahr, wird Englisch als Fremdsprache angeboten.

Die sonderpädagogischen Schwerpunkte liegen in der Schuleingangsphase unter anderem in den Bereichen Hörtraining (Heraushören von Lauten, Übungen zur phonologischen Bewusstheit), Sprecherziehung, Auf- und Ausbau der Sprachkompetenz (Lautsprache, Gebärden), rhythmisch – musikalische Erziehung, systematischer Sprachaufbau (Grammatik, Satzbau…). Parallel zur Buchstabeneinführung lernen die Kinder das Phonembestimmte Manualsystem (PMS) kennen.

Der Unterricht erfolgt nach dem Klassenlehrerprinzip. Für einige Fächer sind stundenweise weitere LehrerInnen den Klassen zugeteilt (z.B. für Sport oder Religion). Stundenweise sind in der Grundschule auch Erzieherinnen in Doppelbesetzung mit der Klassenlehrerin eingesetzt, so dass Einzel- oder Kleingruppenförderung möglich ist. 

Die Klassenräume verfügen über einen Nebenraum, der insbesondere zur Differenzierung und individuellen Förderung genutzt wird. Die Klassenräume sind mit Höranlagen und internetfähigen Multimediacomputern ausgestattet. Diese Computer werden insbesondere zur individuellen Förderung eingesetzt.

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Ermittlung der Lernausgangslage

Nach Schuleintritt wird mit Hilfe von verschiedenen Verfahren die Lernausgangslage der Kinder in den grundlegenden Entwicklungsbereichen sowie in den Lernbereichen und Fächern erhoben. Unter Einbeziehung des AOSF werden die Förderpläne erstellt (s. Konzept Förderpläne).

Während der gesamten Schuleingangsphase werden die Förderpläne fortgeschrieben und es werden begleitende, zielgerichtete Fördermaßnahmen durch innere und äußere Differenzierung angeboten.

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Unterricht

Unser Unterricht entwickelte sich in den Jahren der Auseinandersetzung mit jahrgangsübergreifenden Gruppen und differenziertem Lernen („Fördern und fordern“) immer mehr in Richtung Öffnung von Unterricht: Individualisiertes und differenziertes Lernen durch Unterrichtsgestaltung in Form von Freiarbeit, Lernen an Stationen, Werkstattunterricht und Projektarbeit. Aufbauend werden diese Unterrichtsformen angebahnt.

Selbstständiges (selbst geleitetes) Arbeiten soll ermöglicht werden durch Rituale und Regeln. Der Klassenraum wird so gestaltet, dass die Kinder zu jeder Zeit Zugriff auf die erforderlichen Materialien haben (Leseecke, offene Regale, weitere Tische, Einbeziehung der Fensterbänke). Die Kinder lernen in Einzel-, Partner- und teilweise Gruppenarbeit (siehe Methodenkonzept).

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Freiarbeit

Die Freiarbeit stellt eine besonders geeignete und effektive Form dar, selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen zu ermöglichen.

Bei der materialzentrierten Freien Arbeit haben die Kinder die Gelegenheit, aus verschiedenen Angeboten eine Arbeit auszuwählen. Der Lehrer berät und unterstützt dabei, er begleitet das Kind auf seinem individuellen Lernweg. Das Kind entscheidet, wie lange es sich mit einem Gegenstand beschäftigt und wie oft es eine Übung wiederholen möchte, ob es alleine oder mit einem anderen Kind arbeiten möchte. Jedes Kind kann in seinem individuellen Lerntempo und auf seinem Leistungsniveau arbeiten. Dadurch hat auch jedes Kind Erfolgserlebnisse. Hier ergibt sich für den Lehrer die Möglichkeit, sich einzelnen Kindern besonders widmen zu können und beispielsweise Lücken im Lernstoff aufzuarbeiten oder sie besonders intensiv zu fordern.

Diese Unterrichtsform fördert und fordert das Sozial- und Arbeitsverhalten der Kinder: Sie lernen, Verantwortung für das vorhandene Material zu übernehmen, es zu ordnen, wegzuräumen, pfleglich damit umzugehen. Zudem müssen die Kinder in der Lage sein, so zu arbeiten, dass keines der anderen Kinder gestört wird. Eine Absprache unter den Kindern bzgl. der Materialauswahl ist nötig. Diese Art der Freiheit beinhaltet gleichzeitig eine Bindung, d.h. wenn sich das Kind für eine Tätigkeit entschlossen hat, ist es an diese Arbeit gebunden. 

Auch Freie Arbeit muss erst gelernt werden!!!

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Diagnostik

Wird bei einem Kind zum Ende der Schuleingangsphase ein weiterer Unterstützungsbedarf vermutet (z.B. Förderschwerpunkt emotionale- soziale Entwicklung) oder ein anderer Bildungsgang erforderlich (z.B. Bildungsgang Lernen), erfolgt ein Antrag auf Wechsel / Erweiterung des Förderschwerpunktes oder Wechsel des Bildungsganges. In diesem Fall werden Unterrichtsinhalte, Medien und Vorgehensweisen entsprechend angepasst.

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Aktionen

Im Laufe der vergangenen Jahre sind einige gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen aufgrund der positiven Erfahrungen und Rückmeldungen durch Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen mittlerweile zum festen Bestandteil der Schuleingangsphase (und der gesamten Grundschule) geworden. Solche Aktionen und Projekte sind: 

  • Einschulungsfeier mit kleinem Programm für die gesamte Schule
  • Klassenübernachtung und/oder Klassenfahrt
  • klassenübergreifende Ausflüge
  • Lichterfest
  • gemeinsamer Besuch des Weihnachtsmarktes mit den Eltern
  • Karnevalsfeier und –stationen
  • etc.

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